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Nun sind wir seit genau einem Jahr unterwegs! Am 18. Januar 2015 sind wir gestartet, sind quer durch Europa und halb Asien gewandert und haben im Ganzen 19 Länder besucht. Wir haben so viele schöne Orte gesehen, so viele freundliche Menschen kennengelernt, so oft Gastfreundschaft und Herzlichkeit erfahren. Oft war es so, dass je ärmer die Menschen waren, umso grosszügiger waren sie. Wir sind so glücklich, dass wir den Weg gehen dürfen, so glücklich dass bis jetzt alles gut gegangen ist.
Wie oft aber haben wir auch Leid gesehen, Menschen, die in ihrer Lebenssituation nicht mehr ein und aus wissen. Obdachlose in Grossstädten, die bei jedem Wetter draussen sind und den Müll durchwühlen müssen, auf der Suche nach was Essbares. Oder die Syrischen Flüchtlinge, die Familien, die in Parks in Istanbul übernachten mussten, die Kinder, die auf der Strasse im grössten Verkehr Trinkwasser und Taschentücher verkaufen. Dann eine Flüchtlingsfamilie in der Osttürkei, die uns hilflos ihre Pässe hinstreckten und die mitten auf der Schnellstrasse gestrandet waren, weil sie kein Benzin mehr hatten und auch kein Geld um welches zu kaufen. Die Flüchtlingscamps in Georgien, wo Südosseten – also auch Georgier, seit Jahren leben und nicht mehr in ihre Heimatregion zurück können, aber in Georgien auch nicht richtig Fuss fassen dürfen, weil es eben Südosseten sind. Die Situation in den Städten in Usbekistan konnten wir sehen und haben mit den Menschen gesprochen. Dort sind genau jetzt Zehntausende von Menschen am Frieren, weil mal wieder das Gas oder der Strom abgedreht wurde. Einige von ihnen werden deswegen genau diese nächste Nacht nicht überleben. Die Energiekriese in Nepal wo die Menschen in Kilometer langen Schlangen für Benzin und Gas anstehen um dann zu zum Teil überteuerten Preisen das Notwendigste an Energie kaufen können. Es ist jetzt auch Winter in Nepal und ohne Gas kein warmes Essen, und um mit Holz zu feuern müssen die Menschen, die in höher gelegenen Gegenden wohnen, riesige Distanzen zurücklegen. All das haben wir direkt gesehen.
Kommt dazu, dass die Welt momentan sowieso verrückt spielt, Kriege geführt werden und Millionen von Menschen sind momentan auf der Flucht. Ja, was zur Zeit alles passiert kann einem sehr Angst machen. Was läuft hier falsch? Ist alles „von Oben“ geplant, sind da mächtige Drahtzieher am Werk, die die Welt in Chaos stürzen wollen? Von woher kommt der ganze Hass, die ewige Gier nach Macht, Geld und Ressourcen? Wer trägt die Verantwortung und können diese Menschen noch ruhig schlafen? Antworten sind schwierig zu finden, doch vor allem: Wo ist die Wahrheit?
Und was bedeutet das alles für uns, für unser eigenes Leben? Können wir in solchen Zeiten noch glücklich sein? Ja, seien wir mal einfach glücklich! Glücklich, mit dem was wir haben, dass es uns gut geht, dass wir in Sicherheit leben können, wir haben ein Dach über dem Kopf, sauberes Trinkwasser einfach so aus dem Hahnen, einen vollen Kühlschrank und die meisten von uns eine Arbeit, durch die wir unseren Leben leisten können. Und ABER…! Helfen wir anderen Menschen, seien wir grosszügig, wie die vielen Menschen die wir getroffen haben. Man kann helfen und es ist doch unsere menschliche Pflicht. Wir glauben, jeder, der mal in eine solche Situation des Leides und der Hoffnungslosigkeit kommen würde, würde sich wünschen, dass man ihm auch hilft. Wie und wo? Und an wen soll die Hilfe gehen? Eigentlich egal! Es gibt auch viele Bedürftige in unseren Ländern, wenn man das Gefühl hat, alles andere ist weit weg. Es ist aber nicht so weit weg – man kann dahin sogar zu Fuss gehen. So oder so, möchten wir zum Überlegen anregen, um Augen zu öffnen und zu überlegen: „Was kann ich tun?“
Wir danken an der Stelle für eure Lesertreue und wünschen Euch weiterhin alles Gute, gute Gesundheit und Zufriedenheit! Happy Jahrestag des „walk of our life“
eure Walkers
Christoph und Simon
Hallo,
wunderschöner Text. Sehr sinnig, viel Wahrheit, offenen Fragen und, und …
Ja, was ist Glück? Glück war auch, dass wir uns kurz in der Türkei getroffen haben.
Glück ist für mich auch, dass ich/wir all unsere bisherigen Touren erleben durften, denn die haben mir gezeigt, welch ein Glück wir doch hatten mit unserer Heimat, unseren Eltern, unseren Berufen, und, und …
Und somit war es auch ein Glück, neben den Schönheiten der Welt auch all das Elend in der Welt zu erleben, denn all die Begegnungen am Wegesrand, übrigens schon beginnend in Deutschland, haben den Kopf und somit den Geist erweitert.
Mein einziger Wunsch für diese komplizierte Welt: Alle mögen glücklich werden! Keiner soll mehr Hunger leiden! Geld gibt es wie Dreck, sagte Geißler, jedoch befindet sich es in den falschen Händen!
LG, Wi grenzenlos
„Was ist Glück….“ Euer Text regt zum Nachdenken an. Die globale Vernetzung, Web-Nachrichten, Twitter und die millionenfachen Beiträge mit Bild und Ton auf Facebook. Ein Fluch und Segen zugleich. Anstelle nach Lösungen für ein besseres Zusammensein zu finden, werden politische Entscheide kritisiert. Anstelle von konstruktiven Ideen, ist es wichtiger negatives Bildmaterial und Gedankengut zu veröffentlichen um noch mehr Leute mit Hass zu nähren. Als der Mensch erschaffen wurde, hat die Natur eine wichtige Eigenschaft vergessen einzupflanzen: Es sollte uns möglich sein, zwischendurch aus uns herauszufahren und unser Tun und Handeln von aussen zu betrachten. Erst dann würde uns vielleicht klar, wie dämlich wir uns manchmal benehmen…
Lieber Georg, in tiefer Wertschätzung vor deinem engagierten Beitrag wollen wir dir sagen: Du kannst Zeuge sein. Beobachter.
Dissoziiert, um ein Fremdwort zu gebrauchen.
Du kannst also „herausfahren und … von aussen betrachten.“
Jwala und Karl Gamper
Dear Christof and Simon,
I am hugely impressed with what you have achieved and what you are attempting. Good luck with the rest of your journey.
Norman
Lieber Christoph, lieber Simon!
Seit fast genau so lange kenne ICH Euch auch darüber bin ich sehr glücklich.
Und gerade dieser Beitrag spricht mich besonders an und den möchte ich vielen Menschen ans Herz legen.
Wir sollten immer daran denken, wie gut es uns eigentlich geht und uns vor Augen führen, wie vielen Menschen es schlecht um nicht zu sagen, wirklich dreckig geht.
Mal ein bisschen nachdenken und helfen.
Helfen, dort wo „Not am Mann, an der Frau, am Kind ist“.
Das kann gleich beim Nachbarn nebenan sein, das kann in der Gemeinde oder in einem fremden Land sein.
Und Hilfe bedeutet nicht immer nur Geld spenden.
Toleranz und Menschlichkeit zeigen.
Irgendwann im Leben kommt genau diese Hilfe, die man einmal gegeben hat wieder zurück.
Dazu habe ich einen wunderbaren Spruch gefunden, den ich auch auf meiner Facebookseite stehen habe.
„Du kannst nicht alles für alle tun.
Aber wenn du nirgendwo anfängst,
tust du nichts für niemanden“.
Euch Beiden von ganzem Herzen weiterhin eine interessante
und schöne „Reise“ und eine gesunde Heimkehr irgendwann
in den nächsten Monaten oder wann immer auch. <3
L.G. Elfi