Nun sind wir also da, nach genau 400 Tagen unterwegs fahren wir heute frühmorgens los, von Hanoi zuerst nach Tram Tau, dem Projekt von World Vision Österreich. Es sind um die 200 km welche wir im sechzehn plätzigen Fordbus Richtung Westen in die vietnamesischen Berge zurücklegen. Wir, das sind Tanja von World Vision Österreich, Hanna, sie schreibt für die Krone Tirol, Marion, sie ist Journalistin vom ORF, und natürlich 3 Mitarbeiter von World Vision Vietnam, Dang, Thuy und Hang, welche unsere nächsten fünf Tage akribisch genau geplant haben. Oh, und Tony, ein Überwacher von der Vietnamesischen Regierung ist auch dabei – so viel Kontrolle seitens des kommunistischen Staates muss scheinbar sein. Wir freuen uns sehr, nun die Orte zu sehen zu denen wir so lange unterwegs waren.
Nachdem wir Hanoi verlassen haben und so langsam in die Berge kommen, wird auch die Strasse und auch das Wetter zunehmend schlechter. Ein leichter Regen wird uns dann auch die ganzen kommenden Tage begleiten. Es ist bewölkt und recht frisch. Wir gewinnen langsam an Höhe und links und rechts sind schon viele Reisterrassen zu sehen, die wie Kunstwerke in die Landschaft eingearbeitet wurden, exakt und alles von Menschenhand geformt machen sie aus den Hügeln riesige Treppen, deren Stufen fast bis zum Himmel reichen. Es geht durch kleine Dörfer und die ersten schön farbig angezogenen Hmong und Thai Frauen stehen am Strassenrand. Ja, das Projekt unterstützt zwei Bergvölker, die Hmong und die Thai, welche bis jetzt von dem aufstrebenden Vietnam und den Gewinnen aus der Wirtschaft noch gar nichts profitiert hat. Ich mache mir erste Notizen, doch ich lasse es; unser Bus holpert die Strasse hoch und ich bin froh, als wir bei unserem ersten Halt in Pa Lao ankommen.
Wir werden von den lokalen Behörden herzlich empfangen und können sogleich eine Schule und einen Kindergarten besuchen. World Vision unterstützt die Schulen in vielen Punkten wie Schulmaterial und Bücher für Bibliotheken, dann auch den Bau von Kochstellen und Essräumen – die meisten Kinder sind die ganze Woche in der Schule und Essen und Übernachten hier. Dann wird auch der Bau von Toiletten in Schulen und in Privathäusern gefördert – viele Familien haben nur einfachste sanitäre Einrichtungen oder manche sogar gar keine Toilette zu Hause.
Ja, in den Schulen konnte schon einiges erreicht werden, aber in den Häusern der Familien, gibt es noch viel zu tun. So sind zum Beispiel die Feuerstellen in den Häusern einfach am Boden; auf dem Erdboden, und der Rauch ist überall im Haus und die Verletzungsgefahr des offenen Feuers ist gross. Immer wieder verbrennen sich Kinder, weil sie zu nahe ans Feuer kommen. Aber es muss doch täglich gekocht werden und eine Wärmequelle braucht es speziell im Winter hier in Nordvietnam – es wird empfindlich kalt und in höheren Lagen hatte es von 3 Wochen sogar geschneit. Zeit um hier zu helfen und was zu ändern: Hier in Tram Tau wollen wir das gesammelte Geld für sogenannte Energy saving stoves einsetzten. Das sind gemauerte Öfen, die schon in einigen Schulen gebaut wurden und nun durch World Vision in weiteren Schulen und auch in privaten Häusern gebaut werden sollen. Mit diesen Öfen wird einerseits Holz gespart und trotzdem erreicht man eine bessere Heizleistung und andererseits wird der Rauch durch den Kamin abgeleitet und auch die Verletzungsgefahr von Verbrennungen wird drastisch gemindert. Wir haben in einer Schule solche Öfen besichtigen und sind überzeugt, damit vielen Familien helfen zu können. Dafür setzen wir die 10‘000.- Euro ein, welche von Euch bei World Vision Österreich eingegangen sind. Herzlichen Dank, wir sind happy, dass wir mit diesen Öfen so etwas Sinnvolles verwirklichen können.
So, nun geht’s zu den Patenkindern. Zuerst besuchen wir Christophs Patenkind, Phang A Tua, er ist ein Hmong Junge von 11 Jahren. Wir treffen ihn in seiner Schule und die Begegnung ist sehr herzlich. Er ist zwar fast ein bisschen überfordert, mit dem Besuch, den Kameras und der Begegnung mit so vielen Europäern. Doch Christoph und er verstehen sich gut und auch über die Geschenke freut er sich sehr. Der Fussball probieren wir natürlich auf dem Pausenplatz gleich mal aus und rennen und haben Spass. Auf einem Globus zeigt er ihm, von wo wir sind und durch welche Länder wir gewandert sind.
Wir treffen auch weitere Patenkinder, für die wir kleine Geschenke dabei haben. Ein Mädchen – das Patenkind von Tanjas Mutter erhält eine Puppe und wir sehen es in ihren Augen, dass sie sich so sehr freut und es fast nicht glauben kann – sie hat wohl noch nie im Leben eine Puppe gekriegt.
Weiter geht unsere Reise durch Tram Tau und wir besuchen unter Anderem eine Werkstatt, wo Schaukeln und andere Geräte für Spielplätze gebaut werden. Mit ganz einfachen Mitteln – Holz und gebrauchten Reifen. Verschiedene weitere Verbesserungen wurden hier erfolgreich eingeführt. So zum Beispiel ein grosser Teich in dem Fische gezüchtet werden. Da sind 20 Familien beteiligt und es reicht für den Eigenbedarf und es können auch Fische auf dem Markt verkauft werden. All das sind schrittweise Verbesserungen der Versorgung und somit auch der Lebensqualität der Menschen hier. Ja, hier wurde schon viel Gutes getan.
Wir nehmen Abschied von Tram Tau und auch von Tanja, Hanna und Marion und von Dang, Thuy und Hang von World Vision Vietnam. Vielen Dank für die interessante Zeit in Tram Tau und für eure Arbeit, welche ihr mit Herzblut macht!
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Zurück in Hanoi treffen wir Jörg und Eliad von World Vision Schweiz und reisen mit ihnen nach Lang Chanh rund 4 Autostunden südwestlich von Hanoi – dort lebt mein Patenkind. Eine ganz andere Region erwartet uns. Es ist weiter und flacher. Spitze Felsen stehen in den Reisfeldern und machen es zu einer speziellen Landschaft. Schon am ersten Tag treffe ich mein Patenkind Xuan Khang Le, er ist 9 Jahre alt und ist aus einer Thai Familie, also auch eine Minderheit in Vietnam. Aufgestellt und mit einem riesigen Blumenstrauss kommt er auf mich zu und wir begrüssen einander. Auch hier ein sehr schöner und emotionaler Moment. Und genau für diese Momente sind wir nun über ein Jahr unterwegs gewesen. Abends gibt es dann ein grosser Empfang in einer Gemeinde, mit Tanzvorführungen und Spielen.
Am nächsten Tag besuchen wir einen Nutrition/Ernährungsclubs – das sind regelmässige Zusammentreffen von Eltern und ihren Kindern um durch World Vision geschulte Mitarbeiter in gesunder Ernährung unterrichtet zu werden. Es wird auch gekocht und gesund gegessen. Leider sind immer noch viele Kinder unterernährt und so kann man dem optimal entgegen wirken. Dann besuchen wir nochmals mein Patenkind in seiner Schule und ich zeige ihm auf einer Karte, wie weit wir unterwegs waren, um hier hin zu kommen und er macht grosse Augen. Ja, und hierhin kommen auch die Spendengelder die wir in der Schweiz gesammelt haben zum Einsatz. Wir können hier diese Schule mit Unterrichtsmaterial, Hefte und Schreiber ausstatten und Bücher um die Bibliothek aufzustocken. Ebenso wird ein Spielplatz ausgebaut und aus die Sanitären Anlagen können verbessert werden. Offiziell übergeben wir einen Cheque, von 8590.- Schweizer Franken und sind so happy, dass wir helfen konnten.
Dank Euch!!!! Danke danke danke für eure grosszügigen Spenden. Die Konten sind aber immer noch offen und es wird auch noch weiter gesammelt. Zum Beispiel am 11 .März in Alpbach beim Benefizkonzert von Alfons Hasenkopf und Band. Ein riesiger Dank für die Organisation dieses Anlasses.
Wir reisen zurück nach Hanoi und unsere Zeit in Vietnam ist zu Ende. Wir blicken auf sechs wunderbare Wochen in diesem tollen Land zurück, mit so vielen guten Begegnungen mit den Menschen, viele schöne Orte, die wir besuchen durften und jetzt als krönender Abschluss der Besuch unserer Patenkinder.
Nun beginnt langsam unsere Heimreise, aber wir lassen uns ein bisschen Zeit. Ein Abstecher auf die Philippinen und Japan ist geplant und dann ab Hongkong wollen wir überland Richtung Europa reisen. Ja, der walk of our life ist noch nicht zu Ende – Wir sind weiterhin unterwegs und berichten auch weiter…
Alle Fotos aus Asien findet Ihr hier >>>
Ich freue mich mit euch und danke euch , dass ich diese Weltreise lesend miterleben konnte und kann. Werdet ihr ein Buch schreiben???? Ich habe im Freundeskreis schon so viel von euch erzählt. Ich bin angerührt von der Weise, wie ihr reist. Und in all dieser Vielfalt und Verschiedenheit der Nationen, Menschen, Landschaften bleibt ihr konzentriert und immer interessiert und freudig dabei. !!! Im Herbst 2015 habe ich euch in Usbekistan getroffen. . Meine Reise geht morgen in den Iran. Glück und Segen für eure auslaufende Reisezeit und alles was danach kommt! Paula
Hallo Ihr beiden!
Kann es einen schöneren Dank als leuchtende Kinderaugen geben?
Wenn man so viele Strapazen und Entbehrungen auf sich nimmt um in dieser Welt etwas zu bewegen, dann muss man ein sehr sehr großes Herz haben. Wir danken euch beiden für die Möglichkeit, immer wieder Wegbegleiter sein zu dürfen und wünschen weiterhin Gottes Segen für all eure Vorhaben.
Maria und Wolfgang
Congratulations and thanks to you!!! YOU DID A GREAT THING!!! U R ONE OF THE NICEST PEOPLE IN THE WORLD> KEEP GOING ON!!!
Hallo Simon und Christoph
Ich gratuliere euch beiden herzlich für eure Leistung und den unglaublichen Einsatz zugunsten von Kindern in Vietnam mit World Vision.
Es war immer wieder sehr spannend eure Reiseberichte zu verfolgen und ich kann nur sagen :ihr habt das Herz wirklich am rechten Fleck!!
Ich wünsche Euch eine gute Heimreise und freue mich euch in Wolfwil wieder zu treffen!
I was really touched knowing about what Christoph Obmascher and Simon Niggli have done for Vietnamese children. Reading this, I know that what they have done more for my country is touching hearts of many people, especially Vietnamese ones like me.
Thank you so much and best regards.
Lieber Christoph, lieber Simon!
Ich freue mich unendlich mit euch und über euch! Ich erlebe euch als 2 Menschen, die erfüllt sind von, durch und in Ideen , die alles einsetzen und dabei große Freude und Erfüllung finden.
Ich bin dankbar, euch durch Zufall in Usbekistan getroffen zu haben!
Ihr bewegt! !
Von Herzen wuensche ich euch Glueck und Segen!
Gute Heimreise!
Und bleibt bewegt und bewegend!
Vielleicht gibt es ja mal ein Buch von eurem walk!!!?????
Mit herzlichem Gruss und Dank! Paula
Simon, Christoph …….. auf diese Schilderung habe ich schon „so“ gewartet ……… und hab natürlich gleich heulen müssen.
Genauso emotionell war es auch bei meinem Patenkind beim ersten Besuch in Swaziland. Man kann es einem Fremden fast nicht beschreiben, so etwas muß man erleben.
Ich wünsche Euch noch einen schönen Aufenthalt und danach eine gute und gesunde Heimreise.