Hongkong – unsere letzte asiatische Grosstadt erwartet uns. Noch einmal tauchen wir ab in die Häuserschluchten der Glaspaläste und bestaunen die gigantischen Bauten, die die Hongkonger in den letzten Jahren hier errichtet haben. Tja, viel Platz haben die 7.1 Millionen Menschen in Hongkong und den insgesamt 263 Inseln nicht, deshalb wird überall in die Höhe gebaut. Hongkong war bis 1997 britische Kronkolonie und wurde dann an China zurückgegeben, genießt jetzt aber einen besonderen Status in China mit eigener Währung und sehr liberaler, demokratischer Politik. Ja, Hongkong ist ja auch eines der Finanzzentren Asiens und die Wirtschaft scheint zu laufen. Man hatte auf jeden Fall genügend Geld, um den 1998 eröffneten Flughafen auf einer künstlich aufgeschütteten Insel in der zu errichten. Ein gigantischer Bau, wenn man denkt, dass davor an der Stelle Fischerboote und Frachtschiffe vorbeifuhren. Auch die ganze Infrastruktur Hongkong ist gewaltig. Einige Strassen und U-Bahnlinien unterqueren die doch recht breite Victoria Meeresenge zwischen Hongkong und dem Stadtteil Kowloon. Ein Relikt aus vergangener Zeit sind dafür die Strassenbahnen, die mit ihren alten, doppelstöckigen Bahnwagen durch die Innenstadt holpert und sich dabei schön gemütlich Zeit lässt. Eine herrliche Art, die Stadt zu besichtigen.
Einen Abstecher machen wir noch nach Macau. Macau auf einer Insel, rund 50 km westlich von Hongkong gelegen, war ja bis 1999 eine portugiesische Kolonie, und wurde dann ebenfalls an China zurückgegeben. Der portugiesische Einfluss ist hier noch sichtbar, speziell in der Altstadt, wo viele Gebäude aus dieser Zeit noch existieren. Auch die hohe Fassade der Pauluskirche besteht noch; leider nur noch als Ruine, der Rest des Gotteshauses ist 1835 einem Brand zum Opfer gefallen. Im neuen Teil der Stadt dominieren aber dann die Casinos – in Macau ist das Glücksspiel erlaubt und so pilgern täglich tausende Hongkonger hierher um in einem der Glaspaläste ihr Glück zu suchen. Es ist schon grotesk, wie viele Menschen sich diesem Glücksspiel hingeben und hunderte – tausende von Dollar verspielen. Tja, das grosse Casino Grand Lisboa war ja auch innert einem Jahren amortisiert. Wie heisst es doch – die Bank gewinnt immer. In Hongkong gönnen wir uns dann zum Abschluss unserer Reise in Asien schon mal etwas aus unserer Heimat: feine Rösti, ein Stück Schinken und Spiegelei und Spargeln mit Pilzsauce – oh, ist das Lecker, Europa wir kommen J
Tja, dann geht’s langsam los Richtung Europa. Wir fliegen mit Aeroflot nach Moskau und landen am späteren Nachmittag. Da unser
Anschlussflug nach Warschau erst am nächsten Morgen geht, übernachten wir am Flughafen im Transferbereich. Wir legen unsere Schlafsäcke in eine Ecke und machen es uns so gemütlich wie möglich. Wir sind auch nicht die Einzigen, die hier übernachten. Ist in dem Zelt da drüben wohl noch Edward Snowden?
Warschau empfängt uns dann mit klassischem Aprilwetter. Es ist kalt, der Wind geht und ab und zu fallen ein paar Regentropfen. Wir besichtigen die Altstadt und lernen einiges über die tragische Geschichte der Stadt, welche ja am Ende des zweiten Weltkrieges praktisch dem Erdboden gleich war. Trotzdem haben die Warschauer entschieden, die Stadt wieder aufzubauen und die Altstadt detailgetreu wieder zu errichten; beeindruckend!
Weiter geht’s mit dem Zug nach Krakau. Das Wetter ist zwar noch nicht besser, dafür ist diese Stadt wirklich ein Highlight. Hier ist praktisch die komplette Altstadt erhalten geblieben und wären nicht die vielen Besucher und Touristenshops, wären wir in der Zeit zurückversetzt. Das Zentrum der Stadt ist der riesige Marktplatz – einer der grössten mittelalterlichen Plätze die es gibt. Und rund herum viele alte Häuserzeilen, Paläste und Kirchen. Sehr schön hier und absolut eine Reise wert! Auch kulturell hat die Stadt vieles zu bieten. Der polnische Komponist und Pianist Frederic Chopin war zwar nicht direkt aus Krakau, aber hier konnten wir ein Klavierkonzert besuchen – so viel Kultur muss sein und es war sehr lohnenswert.
Auf unserer nächsten Etappe kommen wir bis Bratislava in der Slowakei. Ja, ganz langsam heimwärts, das ist unser Motto. Es tut gut, wenn man so langsam die ganze Reise nochmals durch den Kopf gehen lässt und Tag für Tag näher an zu Hause kommt. Die lange Busfahrt lässt dann zu, dass unsere Gedanken nochmals auf Wanderschaft gehen, über Südosteuropa, die Türkei, den Südkaukasus, übers Kaspische Meer und quer durch Zentralasien, bis an die Grenze nach China. Oh, sind wir weit gelaufen… Oben, vom Schlossberg in Bratislava sehen wir dann schon nach Österreich hinüber. Ja, wir sind schon bald daheim und wir freuen uns Euch bald zu sehen!
Lieber Simon und Christoph, auf unserer ersten weitwanderung euch 2 zu treffen war inspirierend, gute Heimreise, Maria und Johann , Frühstücks genossen im Kloster Lilienfeld 😉
Kaum zu glauben, dass diese Reise schon zu Ende ist. Wir möchten uns von ganzem Herzen für die vielen tollen und interessanten Berichte bei euch, Christoph umd Seimen, bedanken. Was tun wir nun mit dieser freien Zeit? (Und was macht ihr?) Wir beneiden und bewundern euch für euren Willen und euer Durchhaltevermögen…. Schlichtweg der Wahnsinn. Wir wünschen euch gutes Ankommen in der Heimat und dass ihr noch sehr lange von den Erlebnissen zehren könnt! Alles, alles Gute! Marlis und Traugi
Irgendwie kann ich’s noch nicht glauben, dass eure großartige Reise jetzt wirklich zu Ende gehen könnte. Ihr seid doch erst gestern wegmarschiert und ward dann 15 Monate unterwegs. Und ab morgen sollt ihr wieder zurück bei uns sein? So sehr ich die Berichte eurer großartigen Reise auch vermissen werde, freue ich mich auch, wenn ihr gesund zurückkehrt. Hoffentlich fällt es euch nicht zu schwer, sich wieder an die lokale Lebensweise zu gewöhnen, mit all ihren Eigenarten. Es war einfach großartig, euch immer wieder in Form dieses Blogs begleiten zu dürfen. Ein großes Danke hierfür!! Ich freu‘ mich riesig auf ein Wiedersehen! Viele liebe Grüße und noch schöne Stunden und Minuten auf euren letzten Kilometern!
Wilfried mit Familie