In China

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Kashgar Altstadt 1

 

DANKE !!! Danke für die vielen Nachrichten, die guten Wünsche und lieben Gratulationen zu unserer Ankunft in China. Es hat uns sehr gefreut und berührt, und wir sind happy über Eure grosse Anteilnahme und Euer Interesse an unserem Projekt. Und natürlich ein riesiges Dankeschön für alle Spenden, die Ihr in den letzten Tagen und Wochen für unser Projekt einbezahlt habt. Und die die noch Vorhaben zu spenden; das Konto ist immer noch offen ;-)! Und schreibt uns doch weiterhin, wir freuen uns immer von euch zu hören. So, nun geht’s aber weiter Richtung Vietnam, wo wir ja unsere Patenkinder und die Projekte von World Vision besuchen wollen.

„Nein, ich muss meine Schuhe nicht mehr neu besohlen lassen! Nein, es macht nichts, dass der Rucksack immer noch so schwer ist. Nope, wir wandern nicht mehr nur 30 km pro Tag – Ab jetzt fahren wir 🙂 “

 

Kashgar Bazar 4 ein Kleidersauger

In Kashgar haben wir uns in den ersten Tagen mal an China anklimatisieren können. Es ist schon anders… Also die Sprachbarriere ist schon da, und lesen können wir halt rein gar nichts. Doch da hilft die Technik wieder, es gibt sehr gute tools und Übersetzungsapps, und so geht’s einigermassen. Die Menschen sind sehr nett und freundlich, und mit einigen, die englisch sprechen können, haben wir uns auch schon gut unterhalten und viel über das riesige Land gelernt. In Kashgar haben wir drei Tage verbracht und die Altstadt, den grossen Bazar und den Viehmarkt besucht. Auf dem Bazar gibt es dann einfach ALLES, was man zum Leben braucht. Es ist herrlich, dem quirligen Treiben zuzuschauen. Es wird um Kundschaft geworben, Preise in die Menge geschrien – sogar mit Megaphone, es wird gehandelt und gefeilscht, eingekauft, gegessen und getrunken. Herrlich. Dann ging‘s zum Viehmarkt, etwas ausserhalb der Stadt. Und der Markt ist dann sicher nicht jedermanns Sache, speziell Tierliebhaber würden sich wohl empören. Gut, es ist schon interessant, nebst Schafen und Kühen, werden hier auch Pferde, Esel und sogar Kamele und riesige langhaarige Ochsen verkauft. Wie aber mit den Tieren umgegangen wird, lässt uns dann echt nicht kalt und man überlegt sich, ob man überhaupt noch Fleisch essen soll. Schafe sind an den Hälsen ganz eng zusammengebunden, Kühe und Esel werden nach dem Verkauf grob auf Lastwagen verladen, klar, Tiere werden hier halt schon eher als „Ding“ angesehen, aber es ginge auch weniger brutal – mir taten die Tiere sehr leid…

 

Kashgar Viehmarkt 1

Mit dem Zug gings dann weiter nach Urumchi, der Hauptstadt der westlichen, chinesischen Provinz Xinjiang. Hier, und auch in Kashgar leben hauptsächlich Uiguren, ein Turkvolk, welches sich zum Islamischen Glauben bekennt. So sehen wir auch hier immer wieder Moscheen, wie man sie kennt, jedoch baulich von einem chinesischen Stil beeinflusst. Das Highlight in Urumqi war sicher der Besuch des Museums der Tibetischen Medizin, in dem auch die Mumien gezeigt werden, hier in Xinjiang, in der Taklamakan Wüste gefunden wurden. Das spezielle daran ist, dass es keine Asiaten sondern hellhäutige Menschen, indogermanischer Abstammung waren. Bis zu 4000 Jahre alt aber sehr gut konserviert haben sie die Zeit überdauert.

Später schlendern wir durch den moslemischen Markt von Urumchi entdecken eine weitere Kuriosität. In einigen, ganz kleinen Läden, etwas abseits der Hauptgassen werden, wie in einer Hexenküche, allerlei schräges Getiere und Sachen verkauft. Getrocknete Schlangen und Kröten, schön aufgerollt und zusammengebunden, gepresste Fledermäuse, giftig ausschauende Pilze, knorrige Wurzeln und Knollen, Schildkrötenpanzer, Hörner von Hirschen und Rehen, Gewürze und Kräuter aller Art. Damit werden wohl Wundermittel zusammenbrauen, welche für jegliche Gebrechen und Krankheiten Heilung bringen sollte…

 

Kashgar Bazar 6 Schuhverkaeufer

Weiter geht unsere Reise nach Xining. Hier versuchen wir ein Permit, eine Reiseerlaubnis nach Tibet zu organisieren. Dies gelingt uns auch via ein Reisebüro, aber die Beschaffung dauert 10 Tage. So nutzen wir die Zeit und fahren für einige Tage nach Xian, hier ist eines der Highlights einer jeden Chinareise zu besichtigen: die legendäre Terracotta Armee! Die über 6000 Krieger aus Ton sind 1974 von einem Bauern zufällig gefunden worden – der hat wohl nicht schlecht gestaunt. Datiert werden sie auf das Jahr 210 vor Christus. Sehr beeindruckend und speziell! Xian hat auch eine imposante, 14km lange, und 12 Meter hohe Stadtmauer, auf der man per Fahrrad die Innenstadt umrunden kann. Hier kommt man auch am Westtor vorbei, quasi der Start und das Ziel der Seidenstrasse. Das Tragische ist nur, dass hier oben der allgegenwärtige Smog der über Xian hängt, so richtig sichtbar wird. Die Wolkenkratzer welche nur so 500 Meter entfernt sind, sind schon in einen giftigen Dunst gehüllt und über der ganzen Stadt liegt zäh eine graue Decke – schlimm, sehr schlimm!

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Hauptstrasse durch das Muslim Quarter. Hier kann man an hunderten von Stassenständen kulinarische Köstlichkeiten ausprobieren – hier gibt’s einfach alles. Nudeln und Reisgerichte, Grillspiesse mit Fleisch aller Art, Kuchen und Süssigkeiten aus Mandeln und Sesam, ja sogar gegrillte und frittierte Krabben… Wir lieben solche Märkte und schlemmen uns durch. Auch zum Einkaufen ist es herrlich. Klar viele touristische Souvenirs gibt’s, aber abseits der Hauptrouten finden wir auch wieder Kuriositäten: An einem kleinen Stand werden Gebisse angeboten; second hand versteht sich J

 

Urumchi Hexenladen 3 getrocknete Schlangen

Wir reisen wieder zurück nach Xining, machten noch einen Tagesausflug nach Torgat, wo wir eine riesige, Buddhistische Klosteranlage besuchten. Hier ist man schon halb in Tibet. Viele tibetische Gläubige sind hier und beten, indem sie sich immer wieder ganz flach auf den Boden legen und sich wieder erheben. Auch an vielen Gebetsmühlen wird gedreht und Räucherstäbchen und kleine grüne Äste werden verbrannt. Ein Gläubiger schüttet sogar Milch in die Flammen. Die Tempel sind dann immer sehr goldig und reich verziert, und vor den meist riesigen Buddhastatuen türmen sich die Gaben der Gläubigen. Äpfel, Bananen und Mandarinen, Getreidekörner, Trinkwasser, ja sogar mal eine Cola oder ein Red Bull wurden vor die Statuen gelegt. J

Nun sind wir zurück in Xining und unser Permit ist bereit. Morgen reisen wir mit dem Zug nach Lhasa in Tibet. Wir freuen uns und sind gespannt wie es auf dem Dach der Welt ist…

Bleibt uns treu, wir werden es euch erzählen…

Liebe Grüsse aus China

 

 

Urumchi Mumie 3

2 Kommentare

  1. Grüße aus Tirol.
    Lg Peter

  2. Hallo Christoph und Simon!
    Ich habe eine Bitte an Euch.
    Wenn Ihr Euch auf das „Dach der Welt“ begebt, schickt von dort oben (da seid Ihr ja dem Himmel ein Stück näher) eine Bitte „nach ganz oben“. Vielleicht schickt man von dort oben dann doch eine „Erleuchtung“ für die vielen „Verblendeten“ derzeit auf unserer Erde.
    Euch eine schöne Zeit mit vielen wunderbaren Eindrücken und vergesst nicht (später dann) die lieben Grüße an „unsere“ Schule in Tram Tau.
    L.G. Elfi Meyer

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